Diese Menschen sahen, wie sich ihr Leben durch Kuhmist veränderte

Unser kenianischer Partner Sistema.bio stellt Bio-Fermenter her und liefert sie an Kleinbauern. Das bietet allerlei Vorteile, zum Beispiel im Bereich Finanzen und Gesundheit. Esther Altorfer von Sistema.bio hat uns das in einem Interview erzählt. Aber um zu zeigen, welche Auswirkungen eine Investition über Lendahand tatsächlich hat, gehen wir zu den Endverbrauchern. Wir haben zwei von ihnen besucht.

Die Geschichte von Grace

Zuerst besuchen wir Grace. Sie ist 52 Jahre alt und das Oberhaupt der Familie. Zusammen mit ihrem Mann besitzt sie ein Stück Land, das auf einem Hügel am Stadtrand liegt. Sie haben fünf Kinder, von denen die ältesten bereits ausgeflogen sind. Im hinteren Teil des Gartens baut Grace Gemüse an und auf halber Strecke gibt es einen etwas improvisierten Stall mit zwei Kühen. Für die Familie ist das ein äußerst wertvolles Gut.

Als wir ankommen, empfängt uns Grace mit dem größten Lächeln, das wir je gesehen haben. Wir überqueren den Hof und gehen zu dem Ort, an dem sich der Biofermenter befindet, direkt hinter der Scheune. Sie haben den Biofermenter schon seit über einem Jahr und sind sehr begeistert davon. Da ich nicht genau weiß, wie er funktioniert, frage ich sie, ob sie mir das hier zeigen kann.

Handschuhe

Grace hat wegen der körperlich anstrengenden Arbeit auf dem Land viele Probleme mit ihrem Rücken. Sie wendet sich daher an ihren Enkel, der ihr oft bei der Arbeit hilft. Mit einer Schaufel beginnt er, Kuhfladen aus dem Stall in einen Eimer zu schaufeln. Mit einem vollen Eimer geht er zu einer Art Trichter, in den er den Mist schüttet. Dann werden zwei Eimer Wasser hineingeschüttet und alles muss gründlich vermischt werden. Mit der Hand. Ein Satz Handschuhe scheint mir nicht überflüssig zu sein ...

Mit einem kritischen Auge achtet Grace darauf, dass keine schädlichen, unverdaulichen Teile in den Biokomposter gelangen. Im Reservoir beginnen die Bakterien mit einem Abbauprozess, bei dem Methangas entsteht. Dieses Gas wird aufgefangen und landet in der Rohrleitung. Diese führt direkt in die Küche, wo ein Gasherd zum Kochen angeschlossen ist. Ein sehr effektiver Weg, Abfälle in Energie zu verwandeln! Das Restprodukt wird dann als Düngemittel auf dem Land verwendet.

Nicht nur auf einem Bauernhof

Für unseren zweiten Besuch fahren wir zu Rachel und ihrer Familie. Rachel und ihr Mann haben das 70. Lebensjahr bereits überschritten und werden von einer Tochter und einem Schwiegersohn versorgt. Die Familie lebt in einem Slum voller Wellblech, Plastik und Lehm nördlich der Hauptstadt Nairobi. Keine Umgebung, in der man Sistema-Kunden erwartet.

Auch Rachel begrüßt uns mit einem breiten Lächeln. Sie ist gerade dabei, eine Schubkarre voller Dung zu transportieren. Der Raum, in dem wir uns befinden, ist klein und das Haus und der Stall sind nur zwei Meter voneinander entfernt. Dennoch gibt es vier Kühe und vier Ziegen. Im Hintergrund ist das Geräusch von Hühnern zu hören.

Der Bio-Fermenter steht direkt neben dem Stall. James erklärt, dass er und die Familie nach der besten Größe und dem besten Standort für den Biofermenter gesucht haben. Denn das war eine ziemliche Herausforderung. Rachel zeigt stolz ihre Küche, in der sie demonstriert, wie sie in Sekundenschnelle das Gas aufdrehen kann.

Zeit zum Lernen

Wovon sind Rachel und Grace am meisten begeistert? Das Kochen mit Gas aus der Biogasanlage spart Geld, aber vor allem viel Zeit. Rachel sagt: "Bis letztes Jahr bin ich selbst zum Holzsammeln gegangen. Ich bin etwa vier Kilometer gelaufen und war den ganzen Tag damit beschäftigt. Dann musste ich die schweren Äste wieder nach Hause tragen."

Auch Grace nennt die Zeitersparnis als größten Vorteil: "Ich kann meine Kinder weniger um Hilfe beim Holzsammeln oder Kochen bitten. Dadurch haben sie mehr Zeit für ihr Studium. Darüber bin ich sehr froh!"

Sehen Sie sich die Informationsseite für Sistema-Investoren und ein Beispiel für ein Projekt an, das wir zuvor für Sistema durch Crowdfunding finanziert haben.

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